Auswirkungen und Veränderungen



In unserem Garten entstand durch unsere Vorgehensweise eine Eigendynamik schon im ersten Jahr: Wo zuvor regelmäßig gemäht wurde, hatten nun Blumen und Kräuter Zeit zu wachsen, zu blühen und auszusamen. Eine erste Auswirkung war, dass sich überall blühende "Inseln" bildeten, teilweise mit Pflanzen, die in Gärten selten geworden sind. 

Nachfolgend zeigen wir einige der Veränderungen, weder vollständig, noch in chronologischer Folge. Manche Auswirkungen lassen sich auch (fast) nicht in Fotos darstellen, zum Beispiel die Schwärme von Vögeln, die vor allem morgens inzwischen den SinnGarten mit ihren vielfältigen Stimmen bevölkern.

Auswirkungen01

Viele "alte" Pflanzen kommen wieder, nachdem in ihrem Biotop der "Konkurrenzdruck" nachlässt und wir ihnen etwas "Luft" verschaffen. Besonders aufgefallen ist uns das beim Teich, der schon fast zur Wiese geworden war: hier sprießt jetzt wieder der Uferbewuchs aus früheren Tagen (inzwischen von uns ergänzt).

Auswirkungen02

Nistkästen - alte und neue - werden rege genutzt. Das ist für uns ein Grund, immer wieder welche aufzuhängen. Und wir finden zunehmend in den Hecken Vogelnester, vor allem im Herbst, wenn fallende Blätter sie preisgeben. Als es noch keine (oder nur kleine) Hecken gab, sahen wir Vögel meist nur aus der Ferne.

Akrobatische Flugshows bieten Libellen rund um den Teich bei Tag, bei Dämmerung abgelöst von Fledermäusen. Beide - Libellen und Fledermäuse - haben bei uns zahlenmäßig stark zugenommen.

Auswirkungen04

Im Teich pflanzen sich Molche und Kröten fort. Anfangs wirkte das sehr unkontrolliert, inzwischen haben aber auch deren Fressfeinde den Teich wiederentdeckt.

Auswirkungen05

Dass eine Wiese nicht mehr gemäht wird, "entdeckt" zuerst der Löwenzahn. Bei solchen Epidemien muss der Mensch mithelfen (hier: mit Hacke), bis die Natur ein Gleichgewicht findet.

Auswirkungen06

Einige Zeit später tauchten all die Wiesenblumen auf, die ich aus meiner Jugend kannte. Inzwischen werden sie von den Gehölzen verdrängt und wachsen dort, wo wir Wiesenbereiche bewusst pflegen.

Auswirkungen07

Unmengen von Bienen summen um unsere Blüten, auch dank unseres Nachbarn, der einige Völker hegt. Im Gegenzug haben wir beim Pflanzen darauf geachtet, dass bis in den September Blüten da sind.

Auswirkungen07

Ebenso auffällig ist die Zunahme von Schmetterlingen. Zu Dutzenden umflattern sie die Pflanzen, deren Duft sogar wir Menschen bemerken - Buddleja, Flieder, Jasmin, ... . 

Auswirkungen09

Dasselbe gilt für Hummeln! Dankbar nutzen sie Trockenmauern und trockene Erdbereiche für ihre Höhlen. Sie können zwar stechen, aber sind sehr friedfertig, wenn sie nicht direkt angegriffen werden.

Auswirkungen10

2012 war jede Schlange oder Schleiche ein Ereignis! Durch die vielen Trockenmauern und Altholzstapel, die wir angelegt haben, sind die Begegnungen jetzt fast alltäglich.

Auswirkungen11

Neben unzähligen anderen Ameisenvölkern haben 2018 Waldameisen den Weg in unseren Garten gefunden. An einer geschützten Stelle unter Bäumen entsteht seither ein jährlich größerer Haufen.

Auswirkungen12

Seit 2014 kontinuierlich siedeln Wespenspinnen in unserem Garten. Ursprünglich stammen sie aus Mittelmeerländern, können aber seit einigen Jahrzehnten stellenweise in Deutschland überleben.

Zwischenfazit:

Hätte ich nicht Fotos, könnte ich mich manchmal kaum noch an die Wiese erinnern, die wir 2012 als Grundstück angetroffen haben. Inzwischen ist es so normal, wie dicht und groß hier Bäume und Büsche, Stauden und Kräuter sind.

Umso wichtiger ist es, kleine Anzeichen der Veränderung - wissenschaftlich gesagt: Indikatoren - in einem kürzeren Zeitraum wahrzunehmen. Die bebilderten Beispiele oben sind solche Anzeichen. Regelmäßig schauen wir (vorsichtig) nach "unseren" Waldameisen. Wenn wir zum ersten Mal in einem Jahr eine Wespenspinne sehen, informieren wir uns gegenseitig. Wir sitzen bei den Buddlejen und zählen, was da alles flattert. Wir sagen weiter, wo Erdhummeln an nicht so ganz geschickter Stelle einen Bau haben: "Vorsicht - da nicht drauftreten!"

Du merkst es vielleicht: Wenn man solche Veränderungen wahrnimmt, steht im Hintergrund wieder die Regel "Schauen, was es zu sehen gibt". Wir finden es spannend, auf diese Weise mit der Natur in unserem SinnGarten zu leben und zu wachsen.

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